Preisformeln

Preisformeln

Unter Preisformel wird eine Formel verstanden, welche den Vertragspreis auf mathematischem Wege unter Ansatz neutral festgestellter Faktoren so verändert, daß er zum jeweiligen Abrechnungs- oder Bezugszeitpunkt der tatsächlichen Kostenlage des Lieferers entspricht. Hierbei werden vielfach wegen dem vor dem Abrechnungs- oder Bezugszeitpunkt liegenden Leistungszeitraum Stichtage festgelegt, zu denen die Faktoren eingesetzt werden, um die tatsächliche Kostenstruktur zwischen Vertragsabschluß und Leistungspunkt in der Preisformel darzustellen. Die Preisformeln enthalten Faktoren in der Regel solche Werte, welche in dem tatsächlichen Leistungsumfang ein wesentlicher Bestandteil sind.
Preisformeln sollen Lieferer und Abnehmer vor spekulativen Einflüssen schützen und halten während der Lieferzeit die Gleichwertigkeit von Leistung und Gegenleistung aufrecht. Preisveränderungen werden aufgrund objektiver, eindeutig definierter und dokumentierbarer Kostenelemente ermittelt, und es werden sowohl Kostensteigerungen als auch Kostensenkungen erfaßt. Bei der Ausgestaltung der mathematischen Preisgleitklausel sind die Gewichtung
• des Festanteils,
die Auswahl und Gewichtung der Hauptkostenfaktoren
• Lohn und
• Material,
sowie die Festlegung der Stichtage von besonderer Bedeutung. Eine wichtige Frage ist der Nachweis der Kostenentwicklung durch allgemein zugängliche Statistiken oder durch offiziell beglaubigte Unterlagen. Es erleichtert die Handhabung ganz wesentlich, wenn Daten und Termine angewendet werden, die von beiden Partnern festgestellt werden können, also offen überprüfbar sind.
Die Preisformel sollte in ihren Faktoren und in ihrem mathematischen Ergebnis für den jeweiligen Auftrag die Risiken aus den Kostenerhöhungen aufgrund von Materialverteuerungen oder Lohnerhöhungen gegenüber dem Abschlußpreis so darstellen, daß die zu erbringende Leistung zum Zeitpunkt des Leistungsübergangs an den Kunden zu dem Preis berechnet wird, der zum Zeitpunkt des...